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Schüleraustausch nach Mauritius: Eine unvergessliche Erfahrung
Am 17. Juni 2024 war es endlich so weit. Nachdem wir bereits im April unsere Austauschschülerinnen und -schüler aus Mauritius bei uns an der Lindenrainschule in Ebhausen zu Besuch hatten, machten sich 14 Schülerinnen und Schüler und 2 Lehrerinnen am Sonntagmorgen auf die lange Reise nach Mauritius. Nachdem wir alle ohne Probleme durch den Check-In, die Passkontrolle und den Sicherheitscheck am Frankfurter Flughafen gekommen sind, warteten wir auf den Abflug. Dieser verzögerte sich leider um 2,5h und langsam machte sich Ungeduld breit. Um 19.00 Uhr durften wir endlich ins Flugzeug einsteigen und der lange Nachtflug begann.
Am Montagmorgen landeten wir um ca. 8 Uhr Ortszeit auf Mauritius und wurden dort schon herzlich empfangen. Der erste Stopp führte uns an die Schule unserer Austauschschülerinnen und -schüler, wo ein üppiges Frühstück mit mauritischen Spezialitäten für uns vorbereitet worden war. Da wir nach der langen Reise alle ziemlich erledigt waren, ging es nun erstmal in die Gastfamilien, um auszupacken und anzukommen. Am späten Nachmittag wartete bereits ein Highlight unseres Aufenthalts auf uns. Wir ließen den ersten Tag mit einem Lagerfeuer, lokalen Leckereien, einem ersten Badestopp im Meer und einem wunderschönen Sonnenuntergang am Strand ausklingen. Die Austauschfamilien gaben sich viel Mühe und ließen uns ein weiteres Mal mit ihrer Kultur durch mauritische Trommelklänge und Tänze auf eindrucksvolle Weise in Kontakt kommen. In diesem Moment realisierten wir zum ersten Mal richtig, wo wir uns eigentlich befanden und was für ein Glück wir hatten, so etwas erleben zu dürfen.
Der nächste Tag hielt für uns weitere spannende Erlebnisse bereit. Wir trafen uns und fuhren mit einem Bus in den Südosten der Insel, wo wir schnorcheln oder Kajak fahren waren. Die Busfahrt war für alle bereits sehr spannend, da die Busse auf Mauritius mit unseren deutschen Bussen nicht vergleichbar sind. Da bemerkten wir schon große kulturelle Unterschiede, auf die wir zum Teil so nicht vorbereitet waren.
Das Schnorcheln und Kajakfahren im offenen Meer waren für alle eine tolle Erfahrung. Bei der gemeinsamen Heimfahrt herrschte bei lauter mauritischer Musik eine ausgelassene Stimmung bei allen und wieder überkam uns ein unbeschreibliches Gefühl der Dankbarkeit.
Am Mittwoch fuhren wir, nachdem wir den Unterricht in der Schule besucht und weitere mauritische Schülerinnen und Schüler kennengelernt hatten, erneut mit dem Bus. Diesmal ging es in die Hauptstadt von Mauritius, Port Louis. Dort hatten die mauritischen Lehrerinnen eine Stadt-Rallye vorbereitet, die uns an verschiedene Orte, fernab der typischen Touristenattraktionen, in der Stadt führte. Dieser Ausflug war für die Schülerinnen und Schüler schon ein Kulturschock, da sie hier das erste Mal mit der Armut und dem Umgang mit Abfall dort in Berührung kamen. Hier bemerkte man, wie betroffen unsere Schülerinnen und Schüler auf den Dreck und die vielen ärmeren Menschen reagierten.
Den Ausflug am nächsten Tag mussten wir leider absagen, da es geregnet hatte und eine Wanderung auf den Berg Le Pouce somit zu gefährlich war. Das war sehr schade, aber so hatten die Schülerinnen und Schüler Zeit in ihren Gastfamilien. Sie machten verschiedene Ausflüge und trafen sich später gemeinsam in der Mall, wo sie verschiedene Aktivitäten wie Bowling, Kartfahren oder Karaoke ausprobieren konnten.
Am Freitag verbrachten wir an der Nordküste von Mauritius, wo wir durch eine NGO (Non-governmental organisation) Verschiedenes über den Umweltschutz und die Erhaltung von Korallenriffen auf Mauritius lernen konnten. Durch die Verschmutzung der Umwelt und den schlechten Umgang mit dieser sterben immer mehr Korallenriffe, die allerdings essentiell für den Schutz der Insel vor dem Wasser ist. Ohne die Riffe kann Mauritius in dieser Form nicht mehr lange bestehen und ist enorm gefährdet durch die Steigung des Meeresspiegels. Das war sehr interessant und auch mal eine neue Erfahrung, da man sonst zwar solche Informationen lernt, aber nie so nah dran ist.
Unser letzter gemeinsamer Ausflug am Samstag führte uns auf die Ils aux Aigrettes, eine kleine Insel, die für Forschungszwecke genutzt wird. Hier werden endemische (nur auf Mauritius bzw. Madagaskar vorkommende) Pflanzen- und Tierarten erhalten und geschützt. Es war spannend zu erfahren, was für die Erhaltung der Arten getan wird und vor allem auch getan werden muss, damit sie nicht aussterben. Dort haben wir auch riesige Schildkröten in der freien Natur erlebt, was natürlich ein einmaliges Erlebnis war.
Den Sonntag verbrachten alle Schülerinnen und Schüler wieder in ihren Gastfamilien, wo sie erneut spannende und außergewöhnliche Ausflüge machten oder nochmal an den Strand fuhren, um ein letztes Mal den Sonnenuntergang zu sehen. Ein gemeinsames Abendessen bei einer der Gastfamilien rundete schließlich die gesamte Woche ab.
„Es war ein total schönes Erlebnis, sowohl um eine fremde Kultur als auch unsere Schülerinnen und Schüler von einer ganz neuen Seite kennenzulernen. Wir sind unglaublich stolz auf die Kinder, die eine solche Reise gewagt haben und dankbar für die Unterstützung, die uns für dieses Projekt entgegengebracht wurde. Es war auf jeden Fall den Aufwand wert und wir werden diese Woche, aber auch den Besuch bei uns im April, nicht mehr vergessen“, resümieren Annika Baier und Meike Wessendorf, die beiden begleitenden Lehrerinnen, den Austausch. Auch die Schülerinnen und Schüler zeigten sich begeistert: „Für mich war die Reise nach Mauritius eine Zeit, die ich nie wieder vergessen werde. Beeindruckt haben mich die verschiedenen Kulturen der Einwohner. Das beste Erlebnis für mich war der gemeinsame Abend mit meiner Klasse und unseren Austauschschülerinnen und -schülern und deren Familien. Wir haben am Strand gemeinsam gepicknickt und den Sonnenuntergang mit einem Lagerfeuer im Sand genossen“, fasst Noel Skott, einer der Teilnehmer, die Woche zusammen.
Wir bedanken uns nochmals herzlich bei Julia Rothfuß, die uns sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Durchführung tatkräftig unterstützt hat.
Die Schüleraustauschbegegnung wurde (u. a.) aus Mitteln der Initiative "Schulen: Partner der Zukunft" (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.